Der argentinische Präsident Javier Milei hat eine neue Sicherheitseinheit geschaffen, die maschinelles Lernen und KI-Tools zur Vorhersage von Verbrechen einsetzen wird.
Der rechtsextreme Führer hat die Wirtschaftsstrategie des Landes grundlegend geändert und will Regierungsmitarbeiter und Organisationen durch KI-Systeme ersetzen. Letzte Woche hat Milei seine Begeisterung für KI auf die Sicherheitsdienste des Landes übertragen.
Milei schuf die "Artificial Intelligence Applied to Security Unit" (UIAAS), die KI für die Cyber-Patrouille in sozialen Medien und im Internet einsetzen wird, um "potenzielle Bedrohungen zu erkennen, Bewegungen krimineller Gruppen zu identifizieren oder Unruhen vorherzusehen".
Die EntschließungIn dem von Sicherheitsministerin Patricia Bullrich unterzeichneten Gesetz heißt es: "Die Anwendung künstlicher Intelligenz bei der Prävention, Aufdeckung, Untersuchung und Verfolgung von Verbrechen und deren Zusammenhängen ist unerlässlich."
In der Entschließung wird behauptet, dass die Erfolge in Ländern wie den USA, China und Israel die Bemühungen Argentiniens um den Einsatz von KI zur Überwachung seiner Zivilbevölkerung rechtfertigen.
Die Einheit wird KI einsetzen, um "offene soziale Netzwerke, Anwendungen und Internetseiten sowie das sogenannte 'Deep Internet' oder 'Dark Web' zu überwachen". Sie wird auch "Bilder von Sicherheitskameras in Echtzeit analysieren, um verdächtige Aktivitäten zu erkennen oder gesuchte Personen durch einfache Erkennung zu identifizieren".
Die Strategie von Milei lehnt sich an Philip K. Dicks Minority Report an, wobei die KI die Rolle des "Precog" übernimmt. Die Sicherheitsdienste werden "Algorithmen des maschinellen Lernens zur Analyse historischer Verbrechensdaten verwenden, um zukünftige Verbrechen vorherzusagen und zu verhindern".
Menschenrechtsfragen
Die Wirksamkeit der vorausschauende Polizeiarbeit ist umstritten, aber vor allem die Menschenrechtsfragen geben Anlass zur Sorge.
Das Zentrum für Studien über Meinungsfreiheit und Zugang zu Informationen an der Universität Palermo äußerte sich besorgt über die neue Resolution.
Ihre Untersuchungen zeigen, dass "diese Technologien eingesetzt wurden, um Profile von Akademikern, Journalisten, Politikern und Aktivisten zu erstellen ... ohne Überwachung oder Kontrolle sind die Privatsphäre und die freie Meinungsäußerung bedroht."
Die Entschließung gibt keinen Aufschluss darüber, wie die Analyse von Überwachungskameras in Echtzeit, die Gesichtserkennung und die Überwachung sozialer Medien zum Schutz der Privatsphäre der Bürger geregelt werden sollen.
Argentinien hat nicht die beste Menschenrechtsbilanz vorzuweisen, und bei den umstrittenen Wahlen im November setzten beide Kandidaten künstliche Intelligenz ein, um fragwürdiges Kampagnen- und Propagandamaterial.
Je besser die KI wird, desto effektiver wird sie bei der Aufdeckung und vielleicht sogar bei der Vorbeugung von Straftaten, aber die Bewältigung der Probleme mit dem Datenschutz und der Gesellschaft wird eine Herausforderung bleiben.