Ärzte des Northwell Health's Feinstein Institutes for Medical Research haben künstliche Intelligenz mit fünf Mikrochip-Hirnimplantaten kombiniert, um einem Mann mit Tetraplegie zu ermöglichen, seine Hände und Arme wieder zu bewegen und zu spüren.
Keith Thomas aus Long Island brach sich 2020 das Genick, nachdem er in ein Schwimmbecken gesprungen war, und war von der Brust abwärts gelähmt. Der heute 45-jährige Keith nimmt an einer bahnbrechenden Studie zur "KI-infundierten Chirurgie" teil und hat bereits vielversprechende Ergebnisse erzielt.
Als er sich das Genick brach, wurden die neuralen Verbindungen zwischen seinem Gehirn, dem Rückenmark und den Gliedmaßen durchtrennt. Infolgedessen sagten ihm die Ärzte, dass er wahrscheinlich nie wieder seine Arme benutzen, geschweige denn gehen könnte.
Bis vor kurzem war die Idee, die neuronalen Verbindungen neu zu verknüpfen und wiederherzustellen, kaum mehr als der Traum eines Chirurgen. Mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und fortschrittlichen Mikrochips ist dies nun Wirklichkeit geworden.
Die Ärzte setzten fünf Mikrochip-Implantate in Keiths Gehirn ein und verbanden sie mit einem Computer, auf dem KI-Software lief. Die Mikrochips waren über Hunderte von winzigen Sensoren mit seinem Gehirn verbunden. Die Sensoren waren direkt mit den Bereichen seines Gehirns verbunden, die für die Bewegung seiner Arme verantwortlich waren.
Während Keith die Gedankenmuster für die Bewegung seiner Hände und Arme generierte, arbeitete die KI daran, die Neuronen in seinem Gehirn und Rückenmark neu zu verdrahten, um die Neuronen zu umgehen, die nicht mehr funktionierten.
"Dies ist das erste Mal, dass eine gelähmte Person Bewegung und Empfindung wiedererlangt, indem ihr Gehirn, ihr Körper und ihr Rückenmark elektronisch miteinander verbunden werden", sagte Chad Bouton, Professor am Feinstein's Institute of Bioelectronic Medicine.
Da die künstliche Intelligenz mit den Gehirnimplantaten und der Fähigkeit unseres Gehirns zur Plastizität zusammenarbeitete, führten die Ärzte im Grunde einen doppelten Hirn-Bypass durch. Indem sie Keiths Gehirn neu verdrahteten, um andere Nervenbahnen zu nutzen, gewann er langsam die Kontrolle über seine Hände und Arme zurück.
Vor der KI-gestützten Operation konnte Keith seine Arme und Hände überhaupt nicht bewegen. Jetzt kann er sie heben und bewegen und sogar das Gefühl der Berührung spüren, wenn er die Hand seiner Schwester hält.
Der Einsatz von KI und Mikrochips zur Schaffung einer elektronischen Brücke beim Menschen verspricht die Behandlung anderer neurologischer Störungen. Die Ärzte hoffen, dass sie aufbauend auf der bahnbrechenden Operation, die Keith durchlaufen hat, auch andere gelähmte oder an MS erkrankte Menschen behandeln können.
Die KI-gestützte neurologische Neuverdrahtung könnte schließlich auch dazu genutzt werden, Tauben und Blinden ihr Gehör und ihr Sehvermögen zurückzugeben.